1992: „4 Jahre Omen Frankfurt“ Geburtstagsfeier!

10 Jahre lang, von 1988 bis 1998, war das Omen in Frankfurt die heilige Pilgerstätte des Technos. Und zur 4jährigen Geburtstagsfeier im November 1992 ergatterte ich eine Einladung!

You need it to get in!

Omen (Front)

Der 27. November 1992 war ein Freitag – und der erste der beiden Tage, an denen das Omen in Frankfurt seinen Geburtstag feierte. Der legendäre Club in der Junghofstraße in Frankfurt, im Erdgeschoss eines Parkhauses untergebracht, war über Jahre das Ziel von feierwütigen Anhängern elektronischer Tanzmusik.

Kein Wunder – war einer der Inhaber doch Sven Väth, die Ikone des Technos, damals wie sogar heute noch, fast 30 Jahre nach seiner Zeit als OFF und der „Electrica Salsa“.  Ein weiterer Mitinhaber des Omens war übrigens Michael Münzing, der später zusammen mit Luca Anzilotti SNAP! gründete. (Wer erinnert sich nicht an Welthits wie „Agathe Bauer„?)

Anfang der 1990er Jahre kochte die Techno-Welle gerade so richtig durch ganz Europa, und in Deutschland waren es Frankfurt und Berlin, die in dieser Bewegung sozusagen den Ton angaben. In Berlin waren die Raver zu Hause (und gründeten folgerichtig die Mega-Raves Loveparade und Mayday), aber in Frankfurt pulsierte der pure, der reine Techno. Namenlose Tracks, die nur einen Zweck hatten: Den Körper zum Tanzen zu bewegen!

Ein echtes Unikat – der Original Omen Flyer von 1992!

Omen (Back)

Und gerade Anfang der 1990er Jahre war diese „Bewegung“ noch besonders pur und dem Establishment unbekannt, suspekt („Drogenmusik!“) und unverständlich („Das ist keine Musik!“). Dass die Produktionen direkt aus dem Computer kam, wertete sie in den Augen der Musiker, die „klassische“ Instrumente spielten, enorm ab. Und dass im Sommer 1992 bereits erste Mainstream-Tracks mit Pseudo Techno-Touch auf den Markt kamen (z. B. das unsägliche „Das Boot“ von U 96!), half den echten Techno-Fans auch nicht gerade, musste es aber auch nicht: Es ging ja ums Tanzen, nicht um Charts. Damals wechselten die Komponisten der Techno-Tracks manchmal sogar für neue Titel ihre Namen, ein echter Fankult wie in der Pop/ Rock-Welt konnte damals also kaum stattfinden.

Umso mehr waren die DJs Ziel kultischer Verehrung, denn diese schafften es, aus einer bunt zusammengewürfelten Masse eine Nacht lang (und oft auch den folgenden Vormittag) eine tanzende Einheit zu formen, in der man sich zu Hause fühlte und einfach nur tanzen konnte. Und das Omen war die Heimat der besten DJs dieser Zeit. Hier fanden jede Woche unglaubliche Partys statt. So oft es ging, waren wir damals ebenfalls dort – auch wenn es über 150 km entfernt war. An normalen Wochenenden war die Tür schon streng genug, aber mit der Zeit gehörte man eben dazu.

Einladung zur Party – als DIN-A-3 Karton.

Omen Frankfurt: Einladung zur 4jährigen Geburtstagsfeier November 1992

Davor ging man üblicherweise noch etwas trinken, natürlich aber nur in bestimmten Kneipen. Und dort wurden eines Abends Einladungen zur 4-jährigen Geburtstagsfeier des Omens verteilt. Die Einladungen waren allerdings etwas größer als normalerweise üblich: Ein DIN-A-3 Karton, der auf beiden Seiten bedruckt war. Jeweils eine Hälfte galt als persönliche Einladung zu einem Tag. Man musste die Einladung leider an der Tür abgeben, daher besitze ich nur noch die Hälfte für den 28.11.1992, als ich zu Hause war. An diesem Tag, so sehe ich es, trat Cosmic Baby auf und stellte sein neues Album vor. Schade, dass ich nicht dort war, denn das müsste das überragende „Stellar Supreme“ Album gewesen sein. Das hätte ich schon gerne live erlebt…

Omen Frankfurt: 4jährigen Geburtstagsfeier November 1992, Setup

Auch Paul van Dyk legte am 28.11. auf (ich nehme mal an, sein Name wurde auf dem Flyer entweder falsch geschrieben oder vielleicht nannte er sich damals auch Paul van Dyke). Es dürfte die gleiche Person sein, denn er hatte damals zusammen mit Cosmic Baby das Projekt „The Visions of Shiva“ am Start.

Leider weiß ich nicht mehr, wie das Programm für den 27.11.1992 aussah… Schande über mich! Aber wie heißt es so schön?

Wenn Du Dich noch daran erinnern kannst, warst Du nicht richtig mit dabei!

Besonderes Einzelstück in meiner Sammlung.

Immerhin habe ich die eine Hälfte des Flyers noch. Ich dürfte einer der ganz wenigen Menschen sein, die dieses Zeitzeugnis besitzen, denn die meisten werden entweder an beiden Tagen dort gewesen sein, oder sie dürften die zweite Hälfte an Freunde verschenkt haben. So oder so – am Eingang wurden die Einladungen von der Security eingezogen und vernichtet. Falls jemand aber noch die Hälfte für den 27.11.1992 hat (Google findet nichts…), dann bitte ich um eine Mail!!! Danke!!!

Omen Frankfurt celebrates 4 years in Frankfurt

Man kann sich ein klein wenig vorstellen, welche Bedeutung dieser Club für Techno hatte, wenn man sich mal die Videos ansieht, die am langen Abschiedswochenende im Oktober 1998 aufgenommen wurden – als das Omen schließen musste. Am Morgen tanzten die Leute, die nicht mehr in den Club hineinkamen, einfach auf der Straße – die von der Polizei netterweise spontan gesperrt wurde. Die Fenster wurden aufgemacht, und alle verabschiedeten sich von ihrem Lieblingsclub – dem Omen…

Quelle: MUSIK-SCHMIEDE-NIDERRAU

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2 Antworten

  1. 7. Dezember 2024

    […] werde in unregelmäßigen Abständen noch weitere Flyer hochladen. Auch welche vom Omen – und auch von der Einladung zum 4. […]

  2. 10. Dezember 2024

    […] älteste Flyer, den ich neben der Einladung zur 4-jährigen Geburtstagsfeier 1992 noch in meinem Fundus habe, macht Werbung für das Programm im Februar 1993. Gut möglich, dass ich […]

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