Auf zur Meilerhütte (2.366m).

Wieder einmal, wie jedes Jahr, ging es zum Schachen. Heuer wollte ich noch ein wenig weiter gehen, nämlich in Richtung der „Trutzburg“ Meilerhütte.

Teil 1: Die Partnachklamm.

Hinter der Partnachklamm.

Der erste Teil der Wanderung durch die Partnachklamm war wieder einmal toll: In der Früh ist man eben noch von Touristen verschont und hat die Klamm fast für sich alleine. Und seit einiger Zeit nimmt die schöne Tradition der Steintürme schon fast gigantische Züge an.

An der Weggabelung zum Reintal/ Kälbersteig befindet sich mittlerweile ein ganzes Feld von diesen Kunstwerken. Und es wird nur von den Wanderern entdeckt, die nicht direkt am Ausgang der Klamm wieder umkehren, sondern zumindest noch einige Hundert Meter weitergehen.


Teil 2: Der Kälbersteig

Auf dem Kälbersteig. Hinten ist schon die das Königshaus am Schachen zu sehen.

Der Anstieg zum Kälbersteig war an diesem Tag ein wenig aufregender als sonst, denn aufgrund eines offensichtlich zuvor stattgefundenen Unwetters war der Weg streckenweise verwüstet, sogar eine Brücke wurde weggespült.

Wie immer war auch dieser Aufstieg aufgrund der unzähligen Treppenstufen ein wenig fordernd, aber nach ca. 1,5-2 Stunden wird man mit dem ersten tollen Ausblick auf den Schachen belohnt. Man muss nur darauf achten, dass man diesen Augenblick nicht verpasst, denn diese freie Sicht hat man nur an wenigen Stellen, bevor man auf einmal auf dem „Königsweg“ von Schloss Elmau kommend einmündet. Von diesem Forstweg aus ist es noch eine gute halbe Stunde zu Fuß, bis man am Schachenhaus angekommen ist. Aber dafür ist die Steigung bis zu diesem Ziel nicht besonders stark, und nun kann man ein wenig durchatmen und das schöne Panorama genießen.


Teil 3: Um das Schachenhaus.

Blick zurück zum Schachen.

Da das Schachenhaus auch recht einfach mit dem Mountainbike zu erreichen ist, ist es besonders bei schönem Wetter immer gut besucht, aber für die Radler gibt es einen großen Abstellplatz am Ende der Häuser.

Ach ja, liebe Radler: Ich verstehe ja, dass die Abfahrt richtig viel Spaß macht – aber bitte haltet trotzdem etwas Abstand oder macht etwas langsamer. Einer eurer Kollegen hat mich von hinten fast gestreift, so nahe ist er (unnötigerweise) auf dem breiten Forstweg an mir vorbei, und einen wegfliegenden Stein gab’s auch noch umsonst gegen das Bein… Kleine Bitte von Jemandem, der ebenfalls seit den frühen 1990er Jahren mit Mountainbikes im Wald fährt und somit beide Seiten gut kennt.


Das Königshaus am Schachen sollte unbedingt besichtigt werden, wenn man es noch nie von innen gesehen hat. Bis September hat auch das Alpinum des Botanischen Garten München-Nymphenburg geöffnet.

Blick zur Meilerhütte.

Vom Königshaus hat man auch einen Blick auf die Meilerhütte. Von hier aus sind es noch ungefähr 1,5 Stunden Wanderung, bei der man genau 500 Höhenmeter überwinden muss, bis man dieses Ziel erreicht. Die Wanderung von Partenkirchen zur Meilerhütte ist für Wanderer mit guter Kondition ohne Probleme zu schaffen. Es gibt keine gefährlichen Abschnitte, die Strecke verläuft bis direkt unterhalb der Hütte auf gut markierten und ausgebauten Wegen.

Nur der Rückweg am gleichen Tag wird anstrengend, denn je nach Rückweg (Reintal oder Kälbersteig) kommen alleine von der Strecke ca. 24 Kilometer zusammen.

Teil 4: Zur Meilerhütte.

Blick zurück über den Schachen ins Tal.

Direkt zwischen Schachenhaus und Königshaus am Schachen befindet sich die Weggabelung, und der Wanderer hat hier die Wahl zwischen dem spektakulären Abstieg und Rückweg über das Reintal (Achtung! Hier benötigt man Trittsicherheit!) oder dem Aufstieg zur Meilerhütte.

Über das Frauenalpl steigt der Weg in Serpentinen hinauf, und wem es unten in der Schachenhütte zu überfüllt war, der sollte noch 15-20 Minuten weiter aufsteigen, um dann direkt neben dem Weg in der Wiese ungestört seine Brotzeit zu verzehren, oder einfach das wunderschöne Panorama zu genießen.

Panoramablick über den Schachen zurück ins Tal. Links das Zugspitzmassiv.

Nach dem ersten Anstieg folgt der Weg dem Grat, und nach einer kurzen Treppenpassage erreicht man die „Teufelsgass“. Hier hat man einen tollen und spektakulären Ausblick bis zur Zugspitze.

Von der Teufelsgass aus sind es nur noch wenige Minuten, bis man zum ersten Mal die Meilerhütte sieht.

Die Meilerhütte.

Wie eine Trutzburg sitzt sie eingepfercht zwischen zwei Gipfeln da, als wachte sie über das Land. Von diesem Punkt sind es noch ungefähr 45 Minuten Gehzeit, bis man sie tatsächlich erreicht.

Für mich war an diesem Tage aber hier die Wanderung zu Ende, denn ich wollte noch am gleichen Tag wieder im Tal sein, und die Zeit mahnte mich zur Rückkehr. Außerdem, und das soll auch gesagt sein, hat man hier schon ungefähr 1.400 Höhenmeter Aufstieg (ohne Gegenaufstiege) hinter sich, die wieder hinabgestiegen werden wollen. Aber natürlich musste ich noch ein Panoramafoto machen (24mm).

360 Grad Panorama von der Meilerhütte (ganz links außen) über das Zugspitzmassiv bis hinunter nach Garmisch-Partenkirchen.

Von diesem Panorama gibt es auch noch ein interaktives Megapixel-Panorama, das man hier finden werden kann.

Blick auf das Münchner Haus auf der Zugspitze, mit Kran wegen Neubau Zugspitz-Seilbahn.

Von hier aus kann man auch diverse Hütten im Reintal sehen, und der Blick reicht bis zurück zur Münchner Hütte auf dem Gipfel der Zugspitze. Hier zu sehen, aufgenommen mit 105mm und 1:1 Crop. Man kann auch den Kran erkennen, der für den Bau der neuen Seilbahn errichtet wurde und seit Ende Juni 2015 im Einsatz ist. Das Bauende soll im Dezember 2017 sein, das Bautagebuch gibt es bis dahin hier zu sehen.

Auf jeden Fall ist ein Besuch der Meilerhütte ein Ziel für das nächste Jahr. Wahrscheinlich mit einer Übernachtung in der Schachenhütte zuvor, denn dann sollte es kein Problem sein. Alleine der wahnsinnige Ausblick ist alle Mühen wert, und ich überlege mir sogar, extra für diese Tour eine Gigapixel-Ausrüstung mitzuschleppen.

Die Wanderung fand am 28. August 2015 statt.

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2 Antworten

  1. 7. Dezember 2024

    […] ich nun schon seit einige Jahren mindestens einmal pro Saison. Frühere Berichte lassen sich hier und hier nachlesen, auch an diesem Tag ging es über die Partnachklamm und den Kälbersteig nach […]

  2. 7. Dezember 2024

    […] einigen Jahren, ich habe schon mehrfach darüber geschrieben, sieht man, kurz bevor der Ferchenbach in die Partnach mündet, jede Menge Steinpyramiden am […]

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