28.01.2000: 雪 が 降っています oder „Es schneit!“.

Der Januar klingt jetzt langsam aus, und das ist auch gut so – denn der Januar ist der kälteste Monat in Kumamoto. Durchschnittlich sind es im Januar 5.7 Grad Celsius.

Schneefall

Ein seltenes Bild: Schneefall in Kumamoto.

Das bedeutet, dass es tagsüber zwar durchaus noch so um 10 Grad warm werden kann, doch nachts ist es manchmal bitter kalt. Zwar nicht so kalt wie derzeit in Deutschland, wie ich höre, doch immerhin noch um den Gefrierpunkt. Hin und wieder auch darunter. Wäre ja alles nicht so schlimm. Aaaaaber: Nicht vergessen: Hier gibt es keine Heizungen, wie wir sie kennen! Das übliche Heizgerät ist der Kotatsu, ein niedriger Tisch, unter dem eine Heizspirale angebracht ist. Üblicherweise setzt man sich an diesen Tisch und streckt seine Füße unter diesen. Rund um den Tisch ist eine Art „Vorhang“ angebracht, mit der man sich die Beine zudeckt. Dadurch wird es wenigstens an den Beinen heimelig warm. Diejenigen, die so ein Ding nicht haben (wie ich) müssen sich anders behelfen. Natürlich kann man sich Heizofen verschiedener Art kaufen – elektrisch, ölbetrieben… oder man verlässt sich auf die Heizkraft der Klimaanlage.

Schmuddelwetter: Blick aus der YMCA.

Da ich ja nur einen Winter hier bin, und der Dezember sehr warm war, habe ich beschlossen, mir kein zusätzliches Heizmöbel aus dem hiesigen VEB anzuschaffen, schalte ich daher jetzt immer brav die „AirCon“ (und nicht „Con Air“, gelle?) an.

Das hat den großen Vorteil: Es geht schnell, es stinkt nicht nach Öl, und das ganze Zimmer wird warm.

Hm, die Nachteile: Teuer (1,5kWh) und sehr trockene Luft. Das heißt, dass ich sehnlichst auf den Maerz warte, der bereits mit einer Durchschnittstemperatur von 9.3 Grad aufwarten kann.

Dann geht alles ganz schnell:

MonatDurchschnittstemperaturMonatDurchschnittstemperatur
Januar5,7 GradMai18,2 Grad
Februar6,7 GradJuni22,2 Grad
März9,3 GradAugust… über 27 Grad
April14,2 Grad

Bis es im August über 27 Grad im Durchschnitt sind. Zum Glück (?) bin ich dann aber schon wieder zu Hause. Denn ich weiß, wie warm das sein muss: Ich kam Mitte September hier an, und der hat eine Durchschnittstemperatur von „nur“ 23 Grad. Aber alles nur halb so schlimm: Direkt (über-) proportional zur Temperatur steigen auch die Niederschlagsmengen an: Von derzeit knapp 80ml im Januar auf 270ml im Juni – das ist die Regenzeit. Und mit der Luftfeuchtigkeit kommt der „Sauna-Effekt“. Da bleibt einem buchstäblich die Luft weg.

Bowling-Event mit der YMCA.

Für mich bedeutet das, dass ich mich auf den Maerz freue, denn das dürfte für einen Europäer der angenehmste Monat sein. Diese Woche scheint die „Lasst uns doch mal Olli einen Brief schreiben“-Woche zu sein. Liebe Leute: Ich weiß nicht, was in Deutschland letzte Woche so merkwürdiges passiert ist, dass auf einmal alle anfangen zu schreiben, aber lasst euch versichert sein: Mich hat es gefreut!

Ihr merkt es wahrscheinlich: Seit dem letzten Update ist hier nix richtig Spannendes passiert. Ich fange sogar schon an, über das Wetter zu schreiben… aber so ist das nun mal, wenn man eine Weile irgendwo wohnt: Irgendwann fallen einem die Dinge, die man früher noch ungläubig bestaunt hat, nicht mehr großartig auf. Deswegen muss ich euch auf Maerz/April vertrösten, wenn ich in den Ferien auf Reisen gehe.

Bis zum nächsten Update also! Olli, 28. Januar 2000

13年1月28日

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.